Aufstellungen in der Gruppe

Das Familienstellen ist eine Methode, die sich aus dem Psychodrama, der Gruppendynamik und der Gestalttherapie entwickelt hat. In der von Bert Hellinger weiterentwickelten Form besteht sie daraus, dass jemand für Mitglieder aus seiner Familie / des aufgestellten Systems Stellvertreter auswählt und diese gesammelt in Beziehung zueinander aufstellt.

 

Das Erstaunliche bei einer Aufstellung ist, dass die Stellvertreter sobald sie aufgestellt sind, eine andere Wahrnehmung haben. Sie fühlen plötzlich wie die Personen, die sie vertreten, ohne diese zu kennen.

 

Die Aufstellung bringt damit über die Stellvertreter etwas bisher Verborgenes ans Licht, das nicht durch Manipulation oder Hintergrundwissen erklärt werden kann. Es ist ein Phänomen, das zwar nachprüfbar ist, aber philosophisch oder psychologisch nicht erklärt werden kann.

 

Die Aufstellung wird einerseits genutzt um ein Problem ans Licht zu bringen, andererseits zeigt sie, durch Umstellungen in der Aufstellung, Lösungswege zur Zufriedenheit von allen Beteiligten auf. Sie dient einer Lösung auf der Beziehungs-ebene, die rein sprachlich oft nicht erreichbar sind.


Durch das Familienstellen haben sich aber auch in überraschender Weise neue Einsichten in die Ordnungen menschlichen Zusammenlebens und in das Zusammenspiel von Gesundheit und Krankheit, von Abhängigkeit und Freiheit und den Einfluss vergangener Schicksale auf die Gegenwart ergeben.

 

WICHTIG:

 

Die Teilnehmenden sind bereit über die Inhalte der Aufstellung Diskretion zu wahren.

 

Unterschiede in der Einzel- und Gruppenarbeit


In der Einzelarbeit fehlen die - manchmal sehr überraschenden - Aussagen der mitwirkenden Beobachter. Die Stimmigkeit in der Gruppenaufstellung lässt sich anhand der einzelnen Stellvertreter und ihren Hinweisen sehr gut überprüfen. Dieser Unterschied ist aber nicht grundlegend. Auch in der Einzelsitzung wird das Kraftfeld erlebt wenn eine Aufstellung stimmig ist. Die Chance der Einzelaufstellung liegt darin, dass die Systemarbeit auch dann gemacht werden kann, wenn der Klient (noch) nicht in der Gruppe an seinem Anliegen arbeiten möchte.